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Konstanzer Intendant Christoph Nix gegen Rechtsextremisten

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Konstanz. Konstanz setzt am Donnerstag, 24. November, ein Zeichen gegen rechtsextreme Gewalt und braunes Gedankengut. Der Demonstrationszug beginnt an der Uni und endet mit einer Kundgebung auf dem Münsterplatz. Die Schirmherrschaft haben Uni-Rektor Ulrich Rüdiger und Theaterintendant Christoph Nix übernommen. Wir fragten bei Christoph Nix nach.

See-Online: Herr Nix, wie kam es, dass Sie die Schirmherrschaft übernommen haben? Wer hat Sie angesprochen? Haben Sie ohne zu zögern zugestimmt?

Christoph Nix: Einige Studentinnen und Studenten haben mich angefragt und ich habe ohne Zögern zugestimmt.

See-Online: Was kann eine Demonstration gegen rechts bewirken?

Christoph Nix: Demonstrationen sind ein kommunikatives Mittel in der Demokratie um Öffentlichkeit herzustellen und anderen Mut zu machen, autoritäres Gehabe nicht hinzunehmen.

See-Online: Als See-Online die Demonstration auf dem Blog angekündigt hat, hat sich sofort der braune Mob mit Kommentaren zu Wort gemeldet und versucht, die menschenverachtenden rechtsextremistisch motivierten Gewalttaten der rechten Verbrecher durch Vergleiche zu relativieren und zu verharmlosen. Um einen sogenannten „Shitstorm“ zu verhindern, haben wir keine weiteren Kommentare zum Beitrag mehr erlaubt. Haben Sie persönlich schon Rückmeldungen und Reaktionen bekommen, seit Sie erklärten, die Schirmherrschaft für die Demonstration zu übernehmen?

Christoph Nix: Die meisten Mitbürgerinnen und Mitbürger begrüßen das. Anonyme Anfeindungen kommen eher von gehemmten und feigen Menschen.

See-Online: Das Theater hat die laufende Spielzeit unter das Motto Afrika gestellt. Sie werben für die Begegnung der Kulturen. Wen wollen Sie mit ihren Botschaften erreichen? Die breite Mehrheit oder auch die Verblendeten am äußersten rechten Rand der Gesellschaft? Glauben Sie, dass das Theater dazu beitragen kann aufzuklären und zu überzeugen und ewig Gestrige und Neonazis zu isolieren?

Christoph Nix: Das Theater wird die Welt nicht verändern, aber es kann ein Ort sein an dem es zum Meinungsaustausch kommt, damit wäre ja schon etwas gewonnen, die meisten Gespenster entstehen in der Anonymität.

See-Online: Wie groß ist das Problem mit Rechtsextremen tatsächlich? In Mecklenburg-Vorpommern unterwandern die Neonazis Kindertagesstätten und Jugendclubs, schleichen sich als Wölfe im Schafspelz in Feuerwehren und Sportvereine ein. Leben wir hier in Konstanz in einer besseren Welt? Wie virulent ist das Problem auch hier bei uns, in unserer Stadt und in unserer Region Bodensee?

Christoph Nix: Ich bin ja nur Theaterintendant und nicht parteipolitisch aktiv und finde anständige Menschen müssen sich gegen Verherrlichung deutscher Nazi-Geschichte wehren und Position beziehen.

See-Online: Welche Rolle spielt das Theater im Kampf gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit? Welche gesellschaftspolitische Aufgabe hat es?

Christoph Nix: Später einmal, das ist jetzt zuviel.

See-Online: Werden Sie selbst an der Demonstration und der Kundgebung am Donnerstag teilnehmen?

Christoph Nix: Ich komme.

See-Online: Welches Stück sollten sich Konstanzer, die sich von fremdenfeindlicher Meinungsmache haben anstecken lassen oder gefährdet sind, in Ihrem Theater unbedingt ansehen, um neue Anstösse zu bekommen?

Christoph Nix: Die Rundköpfe und die Spitzköpfe, kommt im Frühjahr in der Spiegelhalle.

See-Online: Herzlichen Dank fürs Gespräch.

Hier geht es zur Ankündigung der Demonstration gegen Rechtsextremismus.


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